Weniger wichtige Dinge, die erfahrungsgemäß dennoch (oder gerade deshalb) immer am liebsten gelesen werden …
10 Bücher
die mal wichtig für mich waren oder es noch sind. Nicht nach Erscheinungsjahr sortiert, sondern in der Reihenfolge, in der ich sie zum ersten Mal gelesen habe.
- „Die Expedition der Space Beagle“ von A.E. van Vogt (1950): Mit zehn Jahren (also 1975) habe ich meinen ersten Science Fiction in die Finger bekommen, ein zerlesenes Taschenbuch von meinem Opa. Hat mich nachhaltig beeindruckt und den Horizont erweitert. Science Fiction mag ich bis heute, weil man in diesem Genre jede denkbare Grenze überwinden bzw. überschreiten kann.
- „Hawaii“ von James Michener (1959): Dieses Buch las ich mit 12 Jahren (1977). Damit habe ich zum ersten Mal realisiert, wie Menschen über die Geschichte miteinander zusammenhängen und dass Geschichte mehr ist als nur eine Reihung von Jahresdaten. Micheners Bücher zählten alle zu den Favourites meiner Jugend.
- „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien (1954). Darf natürlich nicht fehlen. Fantasy (insbesondere solche Epen) ist im Gegensatz zur SF ein eher reflexives Genre, das etwas über den Status Quo der Menschheit und ihre Begrenzungen aussagt.
- „Es“ von Stephen King (1986): Mein erstes Buch von King – wow! Von damals (Anfang 90er) bis heute lese ich jedes neue Buch von King, er gehört zu meinen Lieblingsschriftstellern. Eine sichere Bank für Weihnachtsgeschenke…
- „Der Baum der Erkenntnis“ von Humberto Maturana und Francisco Varela (1984): Eines der Grundlagenwerke des Radikalen Konstruktivismus, und damit wegweisend für meine wissenschaftliche Entwicklung.
- „Die Evolution der Kooperation“ von Robert Axelrod (1988): Erklärt mathematisch, warum es langfristig richtig und lohnend ist, sich moralisch korrekt zu verhalten. Hilft sehr, wenn man mal wieder das Gefühl hat, vielleicht gerade über den Tisch gezogen zu werden.
- „Eisenhans“ von Robert Bly (1990). Mein erstes Buch aus der neueren Männerbewegung, die einige Jahre lang wichtig für mich war. Mit einigen der Konzepte, z.B. Archetypen, arbeite ich heute noch.
- „Die Gesellschaft der Gesellschaft“ von Niklas Luhmann (1997): Luhmann ist mein Held, allerdings brauchte ich ca. 3000 Seiten um überhaupt zu verstehen, was er eigentlich meint. Bis heute ist die Systemtheorie Luhmann´scher Prägung meine wissenschaftstheoretische Basis.
- Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit“ von Stephen Pinker (2011): Eine sehr inspirierende Widerlegung der gebräuchlichen Alltags-Wahrnehmung „Alles wird schlimmer, die Welt geht zum Teufel“. Ich mag diese Perspektive, sie spiegelt meine persönliche Wahrnehmung, dass nämlich tatsächlich alles besser wird (oder zumindest das meiste).
- „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ von Thomas Picketty (2013): Damit beschäftige ich mich in jüngster Zeit. Sehr nützlich, um mal einen etwas weiter gespannten Überblick zu den aktuellen Verteilungsfragen der Welt zu gewinnen, und um die aktuelle Krise des Neoliberalismus einzuordnen.
10 Filme
die ich besonders fand oder finde und immer wieder gerne schaue. Relevant für meine Student*innen, weil popkulturelle Zitate und Beispiele z.B. aus diesen Filmen immer wieder Vorlesungen bereichern.
- „Eine total, total verrückte Welt“ (1963): Habe ich natürlich nicht 1963 gesehen, sondern irgendwann in der Kindheit. Fand ich damals unglaublich lustig. Kann man heute immer noch anschauen, und ist immer noch besser als das Remake („Rat Race“ von 2001).
- „Star Wars I“ (1977): Ich weiß heute noch, wie ich damals mit offenem Mund im Kino saß und kaum glauben konnte, was da an glaubhaften, fremden Welten gezeigt wurde. Heute kaum noch nachzuvollziehen, aber eine schöne Nostalgie.
- „Alien“ (1979): Auch so ein Meilenstein der Filmgeschichte – man spürt schon beim ersten Schauen, dass hier ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Jedenfalls mag ich seitdem Horror. Und das meiste von Ridley Scott sowieso.
- „Zurück in die Zukunft“ (1985): Auch heute noch einfach der perfekte Film – hier stimmt alles: Plot, Action, Timing, Musik. Vielleicht liegt es am „rosa Rauschen„? Wahrscheinlich der Film, den ich im Laufe meines Lebens am häufigsten gesehen habe. Wo zum Teufel ist mein Flux-Kompensator?
- „Total Recall“ (1990): Äußerlich ein SciFi-Kracher, aber wie in vielen der Geschichten von Philip K. Dick wird eigentlich die Frage der Realität verhandelt. Und Schwarzenegger schaue ich auch immer gerne (sic!).
- „Matrix“ (1999): Ich bin ein großer Fan der Wachowki-Brü… Schwe… whatever. Ein stilbildendes Werk, die Trilogie kann ich jedes Jahr wieder mal genießen.
- „Der Herr der Ringe“ (2001): Was soll ich hierzu sagen? Immer wieder ein Erlebnis, egal wie oft man das schon gesehen hat.
- „WALL-E“ (2008): Es gibt viele tolle Animationsfilme, und WALL-E ist praktisch perfekt gelungen. Pixar gehört zu den kreativsten Organisationen dieses Planeten.
- „Avatar“ (2009): James Cameron ist m.E. der beste lebende Regisseur. Ich kenne keinen Film von ihm, der nicht gut wäre. Und Avatar nutze ich als Case Study zu technologisch basierter Innovation für Vorlesungen.
- „Cloud Atlas“ (2012): Ein weiterer Wachowski-Film, meiner Meinung nach unterschätzt. Sowohl filmisch als auch technisch beeindruckend, und die Botschaft stimmt auch.
Alles ziemlich mainstreamig, ich weiß. Ich schaue auch experimentelle Autorenfilme, aber die haben eben selten diese bestimmte durchschlagende Wirkung…
25 Songs
die meinen Musikgeschmack geprägt haben, und bei denen ich immer noch automatisch die Lautstärke hochdrehe. Eigentlich stehen sie für die jeweiligen Künstler/innen und ihr Oevre. Sind ja alles Kolleg/innen …
Diese Liste sollte eigentlich auch nur zehn Punkte umfassen, aber ich konnte mich nicht entscheiden.
- „Turn To Stone“ vom Electric Light Orchestra (1977) – auf Youtube
- „Paradise By The Dashboard Light“ von Meatloaf (1977) – auf Youtube
- „Lost in Hollywood“ von Rainbow (1977) – auf Youtube
- „Hot Shot“ von Herman Brood (1980) – auf Youtube
- „Nowhere Fast“ von Fire Inc. (1984) – auf Youtube
- „Harlem Shuffle“ von den Rolling Stones (1985) – auf Youtube
- „Unchain My Heart“ von Joe Cocker (1987) – auf Youtube
- „Rag Doll“ von Aerosmith (1988) – auf Youtube
- „I Go To Extremes“ von Billy Joel (1989) – auf Youtube
- „Yellow Moon“ von den Neville Brothers (1989) – auf Youtube
- „Fancy“ von Reba McEntire (1990) – auf Youtube
- „Vier gewinnt“ von den Fantastischen Vier (1992) – auf Youtube
- „Teenage Inspiration“ von der Mardi Gras Brass Band (1994) – auf Youtube
- „X Colpa Di Chi“ von Zucchero (1995) – auf Youtube
- „Let Me Entertain You“ von Robbie Williams (1997) – auf Youtube
- „History Repeating“ von den Propellerheads (1998) – auf Youtube
- „Would You? (Trailermen Go To Rio Edit)“ von Touch And Go (1998) – auf Youtube
- „Right About Now“ von Mousse T. (2004) – auf Youtube
- „Ding“ von Seeed (2005) – auf Youtube
- „You Know My Name“ von Chris Cornell (2006) – auf Youtube
- „Der letzte Tag“ von Peter Fox (2008) – auf Youtube
- „Don´t Gimme That“ von BossHoss (2011) – auf Youtube
- „Persecution Complex Cellphone Girl (lol)“ von Giga (2014) – auf Youtube
- „Higher“ von IA (2018) – auf Youtube
- „Aquarius“ von Tragedy (Cover) (2019) – auf Youtube
Wie man sieht, bin ich stark im klassischen Rock´n´Roll verwurzelt (die Auswirkungen hier). Nun ja, es gibt Schlimmeres.